jeudi 6 mars 2014

135. 11Z. 25 novembre 1941 Lettre de Best au chef de l'EM Administration

Archives des Cinquante Otages de Nantes (1941)
25 novembre 1941
Lettre du Dr Best au chef de l’état-major d’administration


Classement







Je transcris ci-dessous un document des Archives municipales de Nantes.
Référence :
Cote 11 Z : documents des Archives militaires allemandes
Fonds RW 35 1


Les documents sont foliotés (numéro en gras en haut à droite)
Les astérisques renvoient à des notes (sous la transcription)


TRANSCRIPTION
Dactylographie

« 
                                                       Abschrift                                           61

Der Militärbefehlshaber in Frankreich                         Paris, am 25. Nov. 1941
Verwaltungsstab Abteilung Verwaltung
                                                                                         G e h e i m !
Aktenzeichen: V pol 205/2187/41 g.
V ju
Betreff: Behandlung der Geiselnahme beim Bezirkschef B aus Anlass der
 Ermordung des Feldkommandanten in Nantes.

Sachbearbeiter:   OKVR Dr. Ernst
                               KVR Dr. Kübler.

                                1. Vermerk :
Erledigungs-
vermerke:

                                1. Dem
                                    Herrn Chef des Verwaltungsstabes


 gemäss Anordnung gehorsamst vorzulegen.


I. Vorausbemerkung
1.    Die Bearbeitung der Vorbeugungs- und Sühnemassnahmen bei Sabotageakten
       erfolgte beim Bez.Chef B gem. dem Erlass des Mil.Bef. in Frankreich vom
       26. 4. 41 – V ju 821.1009.41 geh. – federführend durch den Verwaltungs-
       stab unter Mitbeteiligung der Abt. I c des Kdo.Stabes. Wesentliche
       Schwierigkeiten hatten sich dabei nicht ergeben.

2.    Als durch Erlass des Mil. Bef. vom 15. 9. 1941 – Nr. 19/41 geh. OB –
       die Chefs der Kommandostäbe bei den Bezirkschefs mit der einheitlichen
       Bearbeitung der Massnahmen zur Bekämpfung der Anschläge gegen die Be-
       satzung beauftragt wurden – hierzu gehören nach ausdrücklicher Anord-
       nung auch Vorbeugungs- und Sühnemassnahmen gehören , ordnete der Bezirks-
       chef B in einem von der Abt. I c ohne Beteiligung des Verwaltungs-
       stabes bearbeiteten Zusatzerlass vom 24. 9. 41 – I c Nr. 847/41 geh. –
       an, dass die Ic- Sachbearbeiter der Feld- und Kreiskommandanturen nun-
       mehr „federführend in der Bearbeitung aller Angelegenheiten sind, die
       die Sicherung der Besatzung gegen Spionage, Sabotage, Überfälle auf
       Wehrmachtsangehörige und die hierfür zu ergreifenden Vergeltungsmass-
       nahmen betreffen.“ Diese Auslegung war mit dem Erlass vom 15. 9. 41
       offenbar nicht vereinbar. Auf Vorstellung des Verwaltungsstabes wurde
       – zeitlich nach dem Attentat auf den Feldkommandanten von Nantes –
       durch den Bezirkschef die Berichtigung des Erlasses angeordnet. Auf
       Grund des durch den Chef des Verwaltungsstabes beim Mil. Bef. in Frank-
       reich beim Chef des Generalstabes in derselben Sache erfolgten Schrittes
       wurde der Bezirkschef B gleichzeitig durch den Chef des Generalstabes
       entsprechend ersucht.

Feuillet 2

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3.    Die Abt. I c des Bezirkschefs B übernahm auch eigenmächtig die
       Bearbeitung des kurz nach dem unter Ziff. 2 erwähnten Erlass vom
       15. 9. ergangenen Erlasses des Militärbefehlshabers vom 28.9.41 –
       V ju 821. 1009/41 g./Kdo.Stab I c (II) Nr. 1647/41 geh. – über die
       Behandlung der Geiselnahme, der beim Mil.Bef. federführend, wie schon
       aus dem Aktenzeichen hervorgeht, von der Gruppe V ju bearbeitet worden
       ist. Abt. Ic erliess dazu, wiederum ohne jede Fühlungnahme mit dem
       Verwaltungsstab des Bezirkschefs zusätzliche Anordnungen an die Feld-
       und Kreiskommandanturen.

II. Attentat auf Oberstleutnant Hotz in
Nantes am 20. 10. 1941.

1.    Der Verwaltungsstab des Bezirkschefs B erhielt am 20. 10. 41., gegen
       9.15 Uhr, durch den Verwaltungsgruppenleiter der FK 518 – OKVRat
       Schuster – die fernmündliche Mitteilung von dem Attentat. OKVRat Schu-
       ster wurde sofort ersucht, den Verwaltungsstab über alles Wesentliche
       auf dem laufenden zuhalten und bei etwa zu treffenden Sofortmassnahmen
       alle Gesichtspunkte der Verwaltung geltend zu machen.

2.    Der zuständige Sachbearbeiter des Verw. Stabs – Reg.Rat Dr. Kübler -
       versuchte sofort, mit der Abt. Ic Fühlung aufzunehmen. Dies misslang
       jedoch, da der Leiter der Abteilung, Hauptmann Dr. Schrader, mit sei-
       nem Hilfsoffizier nach Nantes gefahren war, ohne den Verwaltungsstab
       vorher zu verständigen. Wann die Abt. I c die Meldung von dem Attentat
       erhielt, ist nicht bekannt.

3.    Alle massnahmen, die wegen des Attentats noch am 20. 10. ergriffen
       wurden, insbesondere die Auswahl der zunächst zu erschiessenden Geiseln
       und der als Geiseln neu festzunehmenden Personen, wurden an Ort und
       Stelle in Nantes beraten und beschlossen. Dabei wirkten mit: Der Ic des
       Bezirkschefs, Hauptmann Dr. Schrader, der I c der Feldkommandantur 518,
       Oberleutnant Kalbhenn, der Verwaltungsgruppenleiter der FK, OKVRat Schu-
       ster, der Leiter und die zuständigen Sachbearbeiter der Abwehrstelle
       Angers, Kapitän von Bonin, Major Wolf und Major Darnbach, sowie Vertre-
       ter der GFP und des SD.

       Die Verwaltungsgruppe des Bezirkschefs wurde von der Abt. I c weder
       über die Entwicklung der Sache unterrichtet noch sonst beteiligt, ob-
       wohl gegenüber des einzigen in Angers noch zurückgebliebenen Offizier
       der Abt. Ic, Hauptmann Müller, wiederholt gefordert wurde, vor einer
       Entscheidung über etwaige Vorbeugungs- oder Sühnemassnahmen unter allen
       Umständen gehört zu werden. Soweit hier bekannt ist, wurde am 20. 10.
       lediglich die Festnahme des Präfekten von Nantes als Geisel fernmündlich
       KVChef Dr. Medicus zur Kenntnis gegeben.

4.    Die vom Mil.Bef. befohlene Auswahl von 50 sofort zu erschiessenden Gei-
       seln bot erhebliche Schwierigkeiten, weil offenbar weder die Abt. I c
       des Bezirkschefs, obwohl sie entgegen der gegebenen Zuständigkeit die
       Vorbereitung der Geisellisten übernommen hatte (vgl. I 3), noch die
       FK 518, noch die GFP und der SD eine genügende Anzahl geeigneter Per-
       sonen benennen konnten. Wegen dieser Schwierigkeiten wurde auf die In-
       sassen des nahegelegenen franz. „Kommunistenlager Chateaubriant“
       zurückgegriffen, das als Einrichtung der franz. Verwaltung unter der

Feuillet 3

                                                                                                                             63
       Aufsicht des Verwaltungsstabes des Bezirkschefs B steht. In diesem
       Lager befinden sich in sogenannter Verwaltungs-Haft vorwiegend Kommu-
       nisten, aber auch andere politische Häftlinge, ferner „indésirables“
       (Zuhälter, Landstreicher u. dgl.), sowie Personen, die wegen Verstosses
       gegen die Bewirtschaftungsbestimmungen auf kurze oder längere Zeit in
       das Lager eingewiesen werden. Nach welchen Gesichtspunkten die zu Exe-
       kutierenden durch die Abt. Ic aus den Lagerinsassen ausgewählt wurden,
       ist im einzelnen nicht bekannt. Es steht jedoch soviel fest, dass man bei
       der Auswahl auf die Angaben der franz. Polizei und der Lagerleitung an-
       gewiesen war und dass eine Überprüfung der als Geiseln Benannten (vgl. II
       Ziff. 11) nach VI des Erlasses vom 28. 9. 41 nicht erfolgte.

5.    Der Herr OB hat alsdann am 21. 10. 41 beim Vortrag des Bez.Chefs B über
       die Geiselliste entschieden, dass an die Stelle mehrerer Häftlinge aus
       dem Lager Chateaubriant noch eine Anzahl von Personen zu setzen seien,
       die die Abwehrstelle Angers nachträglich benannte hatte.

       a)    Es handelte sich hierbei u. a. offenbar um die Geiseln Frédéric Creuzé,
              Pierre Glou, Michel Dabat, Caldecott, Hevin und Labrousse, wegen deren
              die franz. Regierung die Verbalnote vom 4. 11. 41 überreicht hat.
              Gegen diese Geiseln hatten auf Betreiben der Abwehrstelle Angers vor
              dem Gericht der FK 518 Verfahren wegen Feindbegünstigung und ähnli-
              cher Delikte geschwebt. Die Angeklagten konnten jedoch der Spionage
              nicht überführt werden und wurden teils freigesprochen, teils wegen
              geringfügiger Vergehen (unerlaubter Postbeförderung über die Demar-
              kationslinie) zu kurzen Freiheitsstrafen verurteilt. Da nach Ansicht
              der Abwehrstelle Angers jedoch weiterer dringender Spi-Verdacht be-
              stand und eine Verurteilung in dem gerichtlichen Verfahren nur des-
              halb nicht möglich gewesen sein soll, weil im einen Fall der Haupt-
              belastungszeuge, ein V-Mann, nicht herausgestellt werden konnte und
              im anderen Fall der Haupttäter entkommen war, hatte die Abwehrstelle
              Angers gegen alle Beteiligten die Sicherungshaft bis auf weiteres be-
              antragt. Gegen Caldecott, Hevin und Labrousse war die Sicherungshaft
              vom Mil.Bef. schon verhängt, gegen die übrigen hatte der Bez.Chef B
              vorläufige Sicherungshaft verfügt und Sicherungshaft bis auf weiteres
              beim Mil.Bef beantragt. Über den Antrag war z. Zt. Der Erschiessung
              noch nicht entschieden.

              Von diesen als Sicherungshäftlingen erschossenen Geiseln war Jean Pier-
              re Glou z. Zt. der Erschiessung 19 Jahre alt, Michel Dabat 20 Jahre ;
              Frédéric Creuzé sowie Jean Grolleau waren 21 Jahre alt. Die übrigen
              Geiseln waren wesentlich älter.

         b) Es scheint, dass auch die weiteren sieben erschossenen Geiseln, die
              von der franz. Regierung in ihrer Note vom 4. 11. 41 genannt wurden,
              weil sie nicht Kommunisten gewesen seien, hierbei als Geiseln bestimmt
              wurden.
              Es handelt sich um Louis Jost, Alexander Fournay (sic), Jean Joseph Blot,
              Auguste Blonin (sic), Paul Birien, Maurice Allano und Jean Pliattieau (sic).

              Paul Birien aus Nantes war wegen Beihilfe zur Kriegsgefangenenflucht
              zu 3 Jahren Gefängnis, Maurice Allano wegen tätlichen Angriffs auf
              einen deutschen Soldaten zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Vermut-

Feuillet 4

                                                                                                                             64
       lich sind Jost, Fournay, Blot und Blonin im Zuge der Porto-Aktion
       von der Abwehrstelle Angers festgenommen worden.

6.    Unter den aus dem Haftlager Chateaubriant genommenen und exekutierten
       Geiseln sollen sich zwei befunden haben deren Freilassung bereits
       verfügt war, weil die Verhaftung zu Unrecht erfolgt war, ein Schwer-
       kriegsverletzter, der in der Gewerkschaftsbewegung eine Rolle spielte,
       und weitere Frontkämpfer des Weltkrieges. Näheres konnte bisher nicht
        in Erfahrung gebracht werden.

7.    Der Verwaltungsstab des Bezirkschefs B erfuhr die Namen sämtlicher
       erschossenen Geiseln erst aus der Presse.

8.    Die Gruppe V pol des Mil.Bef. war bei der Auswahl und Feststellung
       der 50 Geiseln der ersten Rate in keiner Weise beteiligt worden, so
       dass sie die von ihr zu vertretenden Gesichtspunkte nicht wahren konn-
       te. Sie war nicht einmal zur Exekution der auf Grund ihrer Verfügun-
       gen in Sicherungshaft befindlichen Geiseln (vgl. II Ziff.
5 a) gehört
       worden.

9.    Auch die Liste der weiteren 50 Geiseln, die für die Exekution als
       zweite Rate vorgesehen waren, wurde von der Abt. I c des Bezirkschefs
       ohne Beteiligung des Verwaltungsstabes des Bez. Chefs aufgestellt.
       Sie enthielt ursprünglich nur Insassen des Lagers Chateaubriant, die
       ohne nähere Prüfung aus eines Namensverzeichnis ausgewählt waren, das
       die Lagerleitung (!) zur Verfügung gestellt hatte.

10. Der Mil.Bef. ersetzte auf Vorschlag der Abt. III beim Mil.Bef. zunächst
       12 dieser Geiseln durch Personen, die wegen Gewalttätigkeiten gegen
       Wehrmachtsangehörige, verbotenen Waffenbesitzes und dergl. von deut-
       schen Wehrmachtsgerichten verurteilt waren und genehmigte die Liste
       im übrigen.
       Eine Beteiligung der Gruppe V pol des Mil.Bef. war wiederum nicht
       erfolgt.

11. 2 Tage vor dem ursprünglich für die Exekution dieser Geiseln vorge-
       sehenen Termin übergab die Abt. Ic des Bez. Chefs diese Liste dem
       Verwaltungsstab des Bezirkschefs mit der Bitte, dazu Stellung zu
       nehmen. Dies geschah, nachdem in der Zwischenzeit die Gruppen V ju
       und V pol des Mil.Bef. beim Kdo.Stab I c auf die Mangelhaftigkeit
       der Geiselnahmen hingewiesen hatte. Der Verwaltungsstab ordnete
       hierauf die umgehende Nachprüfung der persönlichen und politischen
       Verhältnisse dieser Geiseln durch die GFP an.
       Dabei ergab sich, dass im Lager Chateaubriant keine Unterlagen für
       eine solche Nachprüfung vorhanden sind. Bei der Einlieferung der
       Häftlinge in das Lager werden zum Teil nur Namensverzeichnisse über-
       geben, zum Teil wird der Haftgrund durch die Bemerkung angedeutet,
       dass es sich um einen politischen Häftling handele.

       Die Abt. I c des Bezirkschefs wurde vom Ergebnis der Überprüfung so-
       fort verständigt und veranlasst, in einem weiteren Bericht an den
       Mil. Bef. auf diesen Umstand besonders hinzuweisen.

Feuillet 5

                                                                                                                 65
       Die Liste wurde darauf vom Mil.Bef. als unbrauchbar bezeichnet und
       ihre vollständig neue Aufstellung angeordnet.

12. Auch bei der Auswahl der aus Anlass des Attentats neu festzunehmenden
       Geiseln war der Verwaltungsstab des Bezirkschefs nicht beteiligt wor-
       den. Erst durch fernmündliche Anfrage von OKVRat Dr. Ernst wurde dort
       bekannt, dass u. a. 4 Gendarmerieoffiziere aus Nantes, sowie der ehe-
       malige Bürgermeister und Gewerkschaftsführer Blanchel aus St. Nazaire,
       dieser als angeblicher Kommunist, festgenommen waren.

       Die Festnahme der Gendarmerieoffiziere, die den Einsatz der franz.
       Gendarmerie zur Aufklärung des Attentates in Nantes naturgemäss hemmte
       war auf Grund einer Denunziation eines franz. Gend. Off. i. R. erfolgt
       der wegen Unregelmässigkeiten ausgeschieden war. Die Festnahme des
       früheren Bürgermeisters von St. Nazaire war wegen angebl. Kommunisti-
       scher Betätigung erfolgt, obwohl kurz zuvor auf Grund eingehender
       Feststellungen vom Verw. Stab des Bezirkschefs dem Mil. Bef. berichtet
       worden war, dass dies nicht zutrifft.

       Auch diese Fehlgriffe hätten durch rechtzeitige Beteiligung des Ver-
       waltungsstabes des Bezirkschefs vermieden werden können.

       Auf Veranlassung des Verwaltungsstabes wurde die Freilassung dieser
       Geiseln angeordnet.

       Um die Verantwortlichkeiten für die Vorgänge vorsorglich klarzustellen
       ist diese Aufzeichnung angefertigt und vorgelegt worden.



       2.    An die
              Gruppe V ju
              im Hause
              Abdruck zur gefl. Kenntnisnahme.

        3.   w.v. 1 Woche
              Gruppe V pol.

                                                                               Im Auftrage:

                                                                                         gez.
Dr. Best
 F. d. r. d. A.:
(signature manuscrite)
M. erhert,  Angest.

  
TRADUCTION

« 
 Copie                                                                                                                                 61

Le Commandant militaire en France                                            Paris, le 25 novembre 1941
Etat-major d’administration Section Administration
                                                                                                                      Secret !

Référence : V pol 205/2187/41 g.
V ju

Objet : Traitement des prises d’otages chez le chef de secteur B au motif de l’assassinat du Feldkommandant à Nantes.

Affaire traitée par :   Conseiller supérieur d’administration militaire Dr. Ernst
                                   Conseiller d’administration militaire Dr. Kübler.

                                    1. Remarque :
Erledigungs-
vermerke:

                           1. A
                               Monsieur le Chef de l’Etat-major d’administration


A présenter strictement selon le règlement.


I. Introduction
1. Selon le décret du 26. 4. 41 – V ju 821.1009.41 sec. – du Commandant militaire en France, le traitement des mesures de prévention et d’expiation pour actes de sabotage a lieu dans le secteur B sous la responsabilité de l’état-major d’administration avec la participation de la section Ic de l’état-major de commandement. Il ne s’était pas ensuivi (jusqu’ici) à ce sujet de difficultés comme celles d’à présent.

2. Comme par le décret du Commandant militaire du 15. 9. 1941 – n° 19/41 sec. OB – les chefs d’état-major des chefs de secteur étaient chargés de l’homogénéisation des mesures de lutte contre les attentats contre l’occupation – desquelles relèvent aussi, selon une disposition expresse, les mesures de prévention et d’expiation –, le chef de secteur B a ordonné par un décret supplémentaire du 24. 9. 41 – I c n° 847/41 sec. – (traité par la Section I c sans participation de l’état-major d’administration), que désormais les collaborateurs Ic des Feld- et Kreiskommandantures « sont responsables du traitement de toutes les affaires concernant la sécurité de l’occupation en matière d’espionnage, de sabotage, d’agressions contre les membres de la Wehrmacht et de mesures de représailles à prendre à ces sujet. ». Cette interprétation n’était manifestement pas en accord avec le décret du 15. 9. 41. Sur représentation de l’état-major d’administration – dans une période consécutive à l’attentat contre le Feldkommandant de Nantes – le Chef du district a ordonné la mise au point de ce décret. En raison des démarches effectuées pour la même affaire auprès du Chef de l’état-major général par le Chef de l’état-major d’administration du Commandant militaire en France, le Chef du district B a été en même temps invité de façon appropriée (à le faire)  par le Chef de l’état-major général.

Feuillet 2

3. La Section I c du district B a aussi entrepris de son propre chef le traitement du décret du 28.9.41 du Commandant militaire sur le traitement des prises d’otages – V ju 821. 1009/41 s./EMC I c (II) n° 1647/41 sec.. – émis peu après le décret du 15. 9. évoqué dans l’alinéa 2, qui est traité dans le ressort du Commandant militaire par le Groupe V ju, responsable, comme cela apparaît déjà dans le numéro de référence. La section Ic a promulgué à cette fin, de nouveau sans aucune prise de contact avec l’état-major du Chef de district, des consignes supplémentaires pour les Feld- et Kreiskommandantur.

II. Attentat contre le lieutenant-colonel Hotz à Nantes le 20. 10. 1941.

1. L’état-major d’administration du district B a reçu communication de l’attentat par téléphone, le 20/10/41 vers 9 heures 15, du directeur du groupe d’administration de la Feldkommandantur 518 – le Conseiller supérieur d’AM Schuster –. Le CSAM Schuster a été aussitôt prié, de tenir l’état-major au courant de tout ce qui se passait et de faire valoir tous les points de vue de l’administration en ce qui concerne d’éventuelles mesures immédiates à prendre.

2. Le collaborateur compétent de l’état-major d’administration – le conseiller de gouvernement Dr. Kübler – a tout de suite essayé de prendre contact avec la Section I c. Il n’y est pas arrivé, car le directeur de la section, le capitaine Dr. Schrader, était parti pour Nantes avec son officier d’ordonnance, sans en informer auparavant l’état-major d’administration. On n’a pas connaissance du moment où la Section I c a eu communication de l’attentat.

3. Toutes les mesures, qui ont été prises dès le 20. 10. suite à l’attentat, particulièrement le choix des otages à exécuter en premier lieu et des personnes à prendre comme nouveaux otages, ont été discutées et décidées sur place à Nantes. Y ont participé : le Ic du district, capitaine Dr. Schrader, le Ic de la Feldkommandantur 518, lieutenant Kalbhenn, le directeur du groupe administratif de la FK, le CSAM Schuster, le directeur et les collaborateurs compétents de la station de l’Abwehr d’Angers, le capitaine de marine von Bonin, le commandant Wolf und le commandant Darnbach, ainsi que des représentants de la GFP et du SD.

Le groupe d’administration du district n’a été ni informé par la Section Ic sur les développements de l’affaire, ni autrement invité à participer, bien qu’il ait demandé directement au seul officier de la Section Ic encore présent à Angers, le capitaine Müller, et ceci de façon répétée, d’être entendu quelles que soient les circonstances, avant toute décision sur des mesures de prévention ou d’expiation. Pour autant que l’on sache ici, seule l’arrestation du préfet de Nantes a été portée à la connaissance du Chef d’AM, le Dr. Medicus le 20. 10, par téléphone.

4. Le choix, ordonné par le Commandant militaire, de 50 otages à exécuter immédiatement a créé des difficultés considérables, puisque manifestement ni la Section Ic du district, bien qu’elle eût entrepris la préparation de listes d’otages, contrairement à l’attribution des compétences (cf. I, 3), ni la FK 518, ni la GFP et le SD ne pouvaient désigner un nombre suffisant de personnes appropriées. En raison de ces difficultés, on s’est tourné vers les occupants du « camp communiste de Châteaubriant », situé non loin (de Nantes), lequel (camp) fonctionne comme une institution de l’administration française sous le

Feuillet 3

contrôle de l’état-major d’administration du district B. Dans ce camp se trouvent, dans ce qu’on appelle « détention administrative » surtout des communistes, mais aussi d’autres prisonniers politiques, ainsi que des „indésirables“ (souteneurs, vagabonds, etc.), et des personnes, qui en raison d’infractions aux dispositions sur le rationnement sont placés dans le camp pour un temps plus ou moins long. On ne sait pas en détail en fonction de quels points de vue la Section Ic a choisi parmi les occupants de ce camp les (personnes) à exécuter. C’est cependant un fait établi que ce choix a été guidé par les indications de la police française et de la direction du camp et qu’il n’y a pas eu de réexamen (de la liste) des personnes désignées comme otages (cf. II alinéa 11) selon le point VI du décret du 28. 9. 41.

5. Monsieur l’OB a ensuite décidé, le 21. 10. 41, sur le rapport du Chef du district B sur les listes d’otages, qu’il fallait encore remplacer plusieurs détenus du camp de Châteaubriant par un (certain) nombre de personnes, que la station de l’Abwehr d’Angers avait désignées ultérieurement.

 a) Il s’agissait hierbei u. a. offenbar des otages Frédéric Creuzé, Pierre Glou, Michel Dabat, Caldecott, Hévin et Labrousse, à propos desquels le gouvernement français a présenté la note verbale du 4. 11. 41. Pour ces otages, des procédures pour complicité avec l’ennemi et semblables délits avaient été engagées à l’instigation de la station de l’Abwehr d’Angers devant le tribunal de la FK 518. Les accusés n’ont cependant pas pu être convaincus d’espionnage et ont été soit acquittés, soit condamnés à de courtes peines pour des délits mineurs (expédition non autorisée de courrier à travers la ligne de démarcation). Etant donné que, de l’avis de la station de l’Abwehr d’Angers, il subsistait cependant une forte suspicion d’espionnage et qu’une condamnation dans une procédure judiciaire était improbable pour cette seule raison, puisque dans une affaire le principal témoin à charge, un homme de confiance, n’avait pas pu être présenté et que dans une autre affaire, le principal inculpé avait été acquitté, la station de l’Abwehr d’Angers avait requis contre tous les participants la détention de sûreté jusqu’à nouvel ordre. Contre Caldecott, Hévin et Labrousse la détention de sûreté a été ordonnée par le Commandant militaire, contre les autres le Chef du district B avait ordonné la détention provisoire et demandé au Commandant militaire la détention jusqu’à nouvel ordre. A la date de l’exécution, aucune décision n’avait été prise concernant cette requête.

Parmi ces otages exécutés comme détenus de sûreté, il y avait Jean Pierre Glou, 19 ans à la date de l’exécution et Michel Dabat, 20 ans ; Frédéric Creuzé ainsi que Jean Grolleau avaient 21 ans. Les autres otages étaient nettement plus âgés.

b) Il apparaît que les sept autres otages fusillés que le gouvernement française a cités dans sa notre du 4. 11. 41 comme non communistes, avaient aussi été désignés comme otages hierbei (de cette façon, par nous ????).
Il s’agit de Louis Jost, Alexandre Fourny, Jean Joseph Blot, Auguste Blouin, Paul Birien, Maurice Allano et Jean Plattiau.

Paul Birien de Nantes était condamné à 3 ans de prison pour assistance à l’évasion de prisonniers de guerre, Maurice Allano à 5 ans pour violences envers un soldat allemand.

Feuillet 4

Vraisemblablement Jost, Fourny, Blot et Blouin ont été arrêtés par la station de l’Abwehr d’Angers au cours de l’action Porto.

6. Parmi les otages pris et exécutés parmi les internés du camp de Châteaubriant, il peut s’en être trouvé deux dont la libération était déjà décidée, parce que leur détention avait lieu illégalement, un grand invalide de guerre, qui avait joué un rôle dans le mouvement syndical, et de plus combattant sur le front pendant la Guerre mondiale. Aucune information plus précise n’a pu être apportée jusqu’à maintenant.

7. C’est seulement grâce à la presse que l’état-major du district B a appris le nom de l’ensemble des otages exécutés.

8. Le Groupe V pol du Commandement militaire n’a en aucune façon été associé au choix ni à la détermination des 50 otages du premier groupe, de sorte qu’il n’a pas pu défendre le point de vue qu’il avait à représenter. Il n’a même pas été entendu pour l’exécution des otages se trouvant en détention de sûreté en raison de ses propres décisions (cf. II alinéa 5 a).

9. De même la liste des 50 autres otages, envisagés pour l’exécution du deuxième groupe, a été établie par la Section Ic du district B, sans la participation de l’état-major d’administration du district. A l’origine, elle comportait seulement des internés du camp de Châteaubriant, qui avaient été choisis sans autre examen à partir d’une liste de noms fournie par la direction du camp (!).

10. Sur proposition de sa Section III, le Commandant militaire a tout de suite remplacé 12 de ces otages par des personnes qui avaient été condamnés par des tribunaux militaires allemands en raison de violences contre des membres de la Wehrmacht, possession illégale d’armes etc., et a accepté le reste de la liste.
En revanche, il n’y a pas eu de participation du Groupe V pol du Commandant militaire.

11. 2 jours avant le terme du délai originellement prévu pour l’exécution de ces otages, la Section Ic du district B a transmis cette liste à l’état-major d’administration du district avec une demande de prendre position sur le sujet. Ceci a eu lieu après que, dans l’intervalle, les Groupes V ju et V pol du Commandement militaire avaient attiré l’attention de la Ic de l’état-major de commandement sur le nombre insuffisant de prises d’otages. L’état-major d’administration a donc ordonné l’examen en urgence des relations personnelles et politiques de ces otages par la GFP.
A cette occasion, il est apparu qu’aucun document pour un tel examen n’est disponible au camp de Châteaubriant. Lorsque  des détenus sont transférés dans le camp, il n’est parfois transmis que la liste de leurs noms, parfois le motif d’incarcération est indiqué par la remarque qu’il s’agit d’un détenu politique.

La Section Ic du district a été immédiatement informée du résultat de cet examen et incitée à particulièrement attirer l’attention sur cette circonstance dans son prochain rapport au Commandant militaire.

Feuillet 5

Là-dessus la liste a été qualifiée d’inutilisable par le Commandant militaire et il a été ordonné qu’elle soit complètement refaite.

12. L’état-major d’administration du district B n’a pas non plus été associé au choix des nouveaux otages à prendre suite à l’attentat. C’est seulement par une demande téléphonique du CSAM Dr. Ernst, qu’on y a appris qu’étaient pris comme otages entre autres 4 officiers de gendarmerie de Nantes, ainsi que l’ancien maire et leader syndical Blanchot de St. Nazaire, celui-ci comme prétendu communiste.

L’arrestation des officiers de gendarmerie qui entravait bien sûr l’intervention de la gendarmerie française dans l’enquête sur l’attentat a eu lieu en raison d’une dénonciation par un officier de gendarmerie français de réserve qui avait été écarté à cause d’irrégularités. L’arrestation de l’ancien maire de St. Nazaire a eu lieu en raison de ses agissements prétendument communistes, bien que peu de temps avant/il y a peu de temps, suite aux constatations détaillées de l’état-major d’administration du district, il avait/a été rapporté au Commandant militaire que cela n’est pas exact.

De telles erreurs auraient pu être évitées si l’état-major d’administration du district avait pu participer en temps utile.

La libération de ces otages a été ordonnée à instigation de l’état-major d’administration.

Cette note a été préparée et présentée afin de mettre soigneusement et complètement au clair les responsabilités concernant ces évènements.

 2. Au
 Groupe V ju
 en interne
 Copie pour information.

 3. présentation de nouveau : 1 semaine
 Groupe V pol

                                                   Par ordre :

                                                             signé : Dr. Best
 F. d. r. d. A.:
(signature manuscrite)
???????, Angest. »

Notes

































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