vendredi 7 mars 2014

138. 11Z. 8 décembre 1941 Rapport de la section Ic du district B

Archives des Cinquante Otages de Nantes (1941)
8 décembre 1941
Rapport de la section Ic au commandant du district B


Classement







Je transcris ci-dessous un document des Archives municipales de Nantes.
Référence :
Cote 11 Z : documents des Archives militaires allemandes
Fonds RW 35 1


Les documents sont foliotés (numéro en gras en haut à droite)
Les astérisques renvoient à des notes (sous la transcription)


TRANSCRIPTION
Dactylographie

« 

                                                                                                                                             81
(mention manuscrite)                                                                                Anlage 2.

Abteilung Ic
Abteilungsleiter                                                          O.U., den 8. Dezember 1941



                                                 Herrn General.


                          Unter Rückgabe der Anlage berichte ich wie folgt:

                                                             I.
Zu 1)

Der Erlass vom 26.4.41 befasst sich nicht mit Geisel-
erschiessungen. Er enthält auch nur die bei Sabotagehandlungen
notwendigen Vorbeugungs- und Sühnemassnahmen. Im Falle Nantes
handelte es sich um einen Mordanschlag.

Zu 2)

Mit der Zusatzverfügung vom 24.9.41. « Ic Nr. 847/41 geh. »
–  wurde der Erlass des Militärbefehlshabers vom 15.9.41 Nr.
19/41 geh. O.B. – verteilt. Die Zusatzverfügung ist von mir
auf Anregung des Chefs des Kommandostabes entworfen worden
und entsprach der Auslegung, die dem Erlass des Mil.Befh. vom
15.9.41 gegeben wurde. Die besondere Herausstellung der Ic-
Sachbearbeiter sollte eine straffere Erfassung aller der An-
gelegenheiten gewährleisten, die die Sicherung der Besatzung
gegen Spionage, Sabotage und vor allem die verstärkt anfallen-
den Überfälle auf Wehrmachtsangehörige betrafen. Es handelt
sich hier auch in erster Linie um militärische Angelegenheiten.
Der angezogene Erlass des Mil.Bef. vom 15.9.41 – Nr. 19/41
geh. O.B. – war sowohl dem Chef des Verwaltungsstabes als
auch den Sachbearbeitern V-pol und V-ju bekannt, ehe er mit
Zusatzverfügung an die unterstellten Dienststellen und Einhei-
ten weiterverteilt wurde. Ich hab persönlich dem Chef des
Verwaltungsstabes und den Sachbearbeitern V-ju und V-pol
diese Kenntnisnahme vermittelt. Weiter ist der Erlass vom
15.9.41 in einer Besprechung mit erörtert worden, die vor
seiner Weiterverteilung zwischen dem Verwaltungsstab (Chef-
Sachbearbeiter V-pol und V-ju) und dem Kommandostab (Chef und
Abteilungsleiter Ia –Ic) stattfand. Auch in einer Arbeitsta-
gung der Ic-Sachbearbeiter der F.K. am 26.9., an der Dr. Bleck
-- Sachbearbeiter V-pol des Verwaltungsstabes – teilnahm,
wurde der Erlass vom 15.9. mit der ihm gegebenen Auslegung
erörtert. Dr. Bleck erhob keinen Widerspruch; er durfte
dem Chef des Verwaltungsstabes über diese Arbeitstagung un-
terrichtet haben.

Zu 3)

Die Bearbeitung des Erlasses des Mil.befh. vom 28.9.41

Feuillet 2

                                                                                                            82
V-ju 821.1009/41 geh. Kdostab Abt. Ic (II) Nr. 1537/41 geh. –
erfolgte ebenfalls auf Anweisung des Chefs des Kommandostabes.
Abdruck der Verteilungsverfügung erhielt auch der Verwaltungs-
stab. Da keinerlei Beanstandungen erhoben wurden, dürfte er
sowohl mit dem Inhalt der Verteilerverfügung als auch der Tat-
sache einverstanden gewesen sein, dass die Bearbeitung vom
Kommandostab Abt. Ic erfolgt war. Auch bei gelegentlichen
Rücksprachen mit den Sachbearbeitern V-ju und V-pol des Ver-
waltungsstabes in dieser Zeit und wegen der einzureichenden
Geisellisten ist niemals beanstandet worden, dass die notwen-
digen Vorbereitungen zur Erstellung der Listen von der Abt. Ic
getroffen worden waren. Das konnte auch nicht geschehen, weil
schon vor Eingang des Erlasses vom 28.9.41 die Ic-Sachbearbei-
ter aller F.K. die Anweisung erhalten hatten, jeweils für ihren
Bereich Geisellisten nach bestimmten Richtlinien aufzustellen.
Diese Richtlinien habe ich wieder auf der Arbeitstagung aller
Abteilungsleiter Ic beim Mil.Befh., Kommandostab Abt. Ic Paris,
Anfang September 1941 erhalten. Dr. Bleck ist von mir hierüber
unterrichtet worden.

                                                 II.

Zu 1)

Am 20.10.41 wurde ich kurz nach 8°° (sic) Uhr vom O.v.D. im
Kasino angerufen und erhielt die Mitteilung von dem Attentat.
Ich begab mich sofort auf die Dienststelle und rief Oblt. Kalb-
henn – Ic-Sachbearbeiter in Nantes – an, um nähere Einzel-
heiten zu erfahren. Ich habe dann unverzüglich den Chef des
Kommandostabes unterrichtet und von diesem den Befehl erhal-
ten, mich sofort nach Nantes zu begeben. Gleichzeitig habe ich
dem Mil.Befh.i.Frkr., Kommandostab – Abt. Ic fernmündlich von
dem Mordanschlag au Oberstleutnant Hotz in Kenntnis gesetzt
und bei dieser fernmündlichen Meldung zum Ausdruck gebracht,
dass ich auf Befehl des Chefs des Kommandostabes unverzüglich
nach Nantes fahren würde und dort auf der Feldkommandantur
zu erreichen sei.

Zu 2)

Den Verwaltungsstab habe ich nicht in Kenntnis gesetzt,
da ich annehmen musste, dass er von dem Referent Verwaltungs-
gruppe Nachricht erhalten würde, was sich ja auch bestätigt
hat.

Zu 3)

Es ist richtig, dass alle Massnahmen, die wegen des Atten-
tates noch am 20.10. ergriffen wurden, insbesondere die Auswahl

Feuillet 3

                                                                                                            83
der zunächst zu erschiessenden Geiseln und der als Geiseln
neu festzunehmenden Personen, an Ort und Stelle in Nantes
beraten und beschlossen wurden. Hieraus kann mir kein Vor-
wurf gemacht werden, denn nach meinem Eintreffen in Nantes
erhielt ich alle weiteren Befehle über die zu ergreifenden
Massnahmen direkt von Major Crome, Abteilungsleiter Ic beim
Mil.Befh. in Frankreich bezw. vom Chef des Kommandostabes,
Oberstleutnant Müller-Brand, die ich beide fortlaufend un-
terrichtete und befehlsgemäss zu unterrichten hatte. Bei der
Bedeutung der Angelegenheit hätte Herr Dr. Kübler eben Veran-
lassung nehmen müssen, auch nach Nantes zu fahren. In Nantes
wurde mir fernmündlich der Befehl übermittelt, dass die Er-
schiessung von 100 Geiseln beabsichtigt sei und sofort zusätz-
lich weitere 100 Personen als Geiseln in Haft zu nehmen seien.
Die unverzüglich zu erstellende Liste der zu erschiessenden
Geiseln sei noch im Laufe der Nacht von mir nach Paris zu
überbringen. Ich müsse mit dem Nachtschnellzug mit Herrn
General nach Paris fahren. Auf eine Liste von 100 zu erschies-
senden Geiseln konnte niemand vorbereitet sein. Dazu standen
für die Erstellung dieser Liste höchstens noch 10 Stunden
zur Verfügung.

    Ich habe herangezogen:

Den Verwaltungsgruppenleiter der Feldkommandantur –
Oberkriegsverwaltungsrat Schuster,

den zuständigen Dienststellenleiter der Aussenstelle
Rennes des S.D.,

die Herren der Abwehrnebenstelle Brest.

    Ferner waren anwesend:

Der Kreiskommandant von Nantes,

der Ic-Sachbearbeiter der Feldkommandantur Nantes,
Oblt. Kalbhenn und

Der Kriegsgerichtsrat der Feldkommandantur. –

Major Dernbach, Leiter der Abteilung III F der Abwehr-
stelle Angers hatte wohl von der Abwehrleitstelle Paris den
Auftrag erhalten, sich unverzüglich nach Nantes zu begeben.
Bis alle Beteiligten eingetroffen waren, wurden die notwendi-
gen Sicherungsmassnahmen besprochen und desgleichen die zu
erlassenden Aufrufe (auf Anweisung von Paris wurde 1 Million
Goldfranken als Belohnung für die Ermittlung der Täter aus-
gesetzt). Ebenfalls wurden überprüft die Aufrufe, die der

Feuillet 4

                                                                                                84
Präfekt und der Bürgermeister vorgelegt hatten und die sie
im Hinblick auf das Attentat zu veröffentlichen beabsich-
tigten.

Bei der knapp bemessenen Zeit und im Hinblick darauf,
dass ja Oberkriegsverwaltungsrat Schuster als Verwaltungs-
gruppenleiter der Feldkommandantur Nantes mit anwesend war,
konnte ich nicht auch noch den Verwaltungsstab von den Vor-
gängen fortlaufend in Kenntnis setzen. Das war auch nicht
meine Aufgabe. Es ist weiter nicht recht verständlich, wie
bei der knapp bemessenen Zeit etwa die Verwaltungsgruppe
des Bezirks-Chefs noch vor den zu treffenden Entscheidungen
über etwaige Vorbeugungs- und Sühnemassnahmen gehört werden
sollte. Die Befehle wurden ja auch direkt vom Militärbefehls-
haber erteilt. Im übrigen muss darauf hingewiesen werden,
dass Oberkriegsverwaltungsrat Schuster Herrn Dr. Medicus
fernmündlich informiert hat. Ich kann mich erinnern, dass
Oberkriegsverwaltungsrat Schuster Herrn Dr. Medicus insbe-
sonders angerufen hat, als die Verhaftung des Präfekten er-
örtert wurde.

Zu 4)

Es ist richtig, dass die Erstellung der befohlenen
Geiselliste von 100 Personen erhebliche Schwierigkeiten be-
reitete. Aber selbst wenn der Verwaltungsstab die Vorberei-
tung der Geisellisten übernommen hätte, hätte er wohl diese
Schwierigkeiten auch nicht anders meistern können. In erster
Linie wurden die Personen auf die Geiselliste gesetzt, die
vom Kriegsgericht der Feldkommandantur Nantes namhaft gemacht
wurden. Es handelte sich hier um wegen kommunistischer Um-
triebe, Flugblattverteilung und Widerstandes gegen die deut-
sche Wehrmacht verurteilte französische Zivilisten. Im übri-
gen musste auf die Insassen des Lagers Chateaubriant zurück-
gegriffen werden. Jedoch konnte Herr Major Dernbach von der
Abwehrstelle Angers 20 Personen namhaft machen, die nach den
gemachten Angaben zur Aufnahme auf die Geiselliste geeignet
erschienen.

Soweit auf Geiseln aus dem Lager Chateaubriant zurück-
gegriffen wurde, wurden diese Geiseln einer Liste entnommen,
die der Kreiskommandant von Chateaubriant mit seinen Mitar-
beitern erstellt hatte bezw. im Laufe des Tages noch erstel-
len liess.

Die dem Militärbefehlshaber in Frankreich vorgelegte
Geiselliste ist im Beisein aller vorgenannten Personen und
in deren allseitigem Einverständnis erstellt worden.

Feuillet 5

                                                                                                 85
Zu 5)

Die hier erhobenen Beanstandungen betreffen nur die
Geiseln, die von der Abwehrstelle Angers namhaft gemacht
wurden. Die Liste dieser Personen wurde am 20.10. in Angers
auf der Abwehrstelle bearbeitet, weil hier das erforderliche
Material vorlag und die fertige Liste dann nach Nantes über-
bracht. Eine Überprüfung dieser Liste in Nantes war natur-
gemäss nicht möglich, die Beteiligten mussten sich auf die
Richtigkeit der Abwehrstelle verlassen. Von Herrn
Major Dernbach wurde – um es nochmals hervorzuheben – jedoch
ausdrücklich erklärt, dass bei allen namhaft gemachten Perso-
nen die Voraussetzungen vorlagen, um sie als Geiseln erschies-
sen zu können.

Zu 6)

Auch hier kann es sich nur um von der Abwehrstelle
Angers namhaft gemachte Geiseln handeln.

Zu 7)

Der Verwaltungsstab hätte sich bei der kurzen zur Ver-
fügung stehenden Zeit selbst darum bemühen müssen, die Namen
der auf der Geiselliste stehenden Personen zu erfahren. Im
übrigen war als Vertreter des Verwaltungsstabes in Nantes
Oberkriegs Verwaltungsrat Schuster anwesend und bei der Be-
sprechung beim Oberbefehlshaber am Tage darauf ist die end-
gültige Liste auch im Beisein von Herrn Dr. Best erstellt
worden. Der Exekutionsbefehl wurde im Laufe des 21.10. in
Paris ausgefertigt und in der Nacht von mir nach Angers über-
bracht. Hier mussten dann sofort noch in der Nacht die Anwei-
sungen an die Truppe und an die Feldkommandantur Nantes über
die am gleichen Tage durchzuführende Exekution befohlen werden
und dann gingen diese Befehle unverzüglich durch Kurier wei-
ter. Es war also keinerlei Möglichkeit vorhanden, in dieser
knapp bemessenen Zeit auch noch den Verwaltungsstab des Be-
zirks-Chefs einzuschalten.

Zu 8)

Es kann auf das in Vorstehendem Gesagte verwiesen wer-
den.

Zu 9)

Am 21.10. ist in Paris befehlsgemäss eine Liste von
100 Geiseln vorgelegt worden. Die Erschiessung der weiteren
50 Geiseln wurde dann ausgesetzt. Anlässlich eines Vortrages

Feuillet 6

                                                                                                86
des Herrn Kapitän von Bonin bei Herrn General erklärte Herr
Kapitän von Bonin, dass die Abwehrstelle noch eine Reihe von
Geiseln namhaft machen könne, die im Amtsbruder-Prozess zu
hohen Zuchthaus-Strafen verurteilt bezw. bei denen die Todes-
strafe in langjährige Freiheitsstrafen umgewandelt worden
sei. Auf Grund dieser Angaben wurde Abänderung des in Paris
schon vorliegenden Geiselliste dahin beantragt, dass die nach-
träglich von der Abwehrstelle namhaft gemachten vorgenannten
Personen mit auf die Liste der weiter zu erschiessenden 50 Gei-
seln gesetzt wurden. Der Abänderungsvorschlag musste wegen
Eilbedürftigkeit ebenfalls durch Kurier nach Paris übermit-
telt werden, da der ursprüngliche Aufschub hinsichtlich der
weiter zu erschiessenden Geiseln nur bis zum 25.10 gewährt
worden war. Selbst wenn der Verwaltungsstab hier gehört
worden wäre, hätte er bei der knapp bemessenen Zeit keine
anderweitigen Vorschläge unterbreiten können.

Zu 10)

Die Abänderung der Liste erfolgte in Paris.

Zu 11)

Der Sachverhalt ist anders. Dr. Bleck erklärte mir, dass
er von Paris angerufen worden sei und den Auftrag erhalten
habe, eine Überprüfung der eingereichten Liste hinsichtlich
der in Chateaubriant einsitzenden Geiseln vorzunehmen. Zu
diesem Zeitpunkt hatte Herr Dr. Bleck von den Gesamtunterla-
gen in der Geiselsache schon Kenntnis erhalten. Ich empfahl
nach Chateaubriant zu fahren, um an Ort und Stelle weitere
Ermittlungen anzustellen oder Oberkriegs Verwaltungsrat Schuster
hiermit zu beauftragen. Herr Dr. Bleck beauftragte wohl dann
die G.F.P. mit der Durchführung weiterer Ermittlungen. Er
war sich mit mir darüber klar, dass die Überprüfung greifbare
Ergebnisse nicht erzielen konnte, weil sich schon vorher
herausgestellt hatte, dass eingehende Unterlagen über die
Häftlinge des Lagers Chateaubriant nicht vorhanden waren.
Herr Dr. Bleck orientierte mich dann auch einige Tage später
dahin, dass die Ermittlungen ergebnislos verlaufen seien. Mir
ist nicht bekannt geworden, dass die Gruppen V-ju und V-pol
des Mil. Befh. beim Kommandostab Abt. Ic auf die Mangelhaftig-
keit der Geiselnahme hingewiesen hätten. Ich darf aber hier
hervorheben, dass schon beim Vortrag bei dem Herrn Oberbefehls-
haber am 21.10. darauf hingewiesen worden ist, dass die Mehrzahl
der Geiseln aus dem Lager Chateaubriant entnommen seien und
eine eingehende Überprüfung der persönlichen und politischen
Verhältnisse bei der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen sei.

Unbekannt ist mir, dass die eingereichte Liste vom Militär-
befehlshaber als unbrauchbar bezeichnet und ihre vollständig


Feuillet 7

                                                                                                87
neue Aufstellung angeordnet worden wäre.

Eine Neuaufstellung einer Geiselliste für den Bezirks-
Chef erfolgte auf Grund der Vorbereitungsarbeiten der Abt. Ic
Ende Oktober – Anfang November 1941, indem das bei Abt. Ic
eingegangene Material Herrn Dr. Bleck übergeben wurde und
Dr. Bleck aus diesem Material im Einvernehmen mit der Abt. Ic
eine Geiselliste für den Bezirks-Chef für etwa erneut eintre-
tende besondere Vorkommnisse, die eine Geiselerschiessung
notwendig machen würden, erstellte.

Zu 12)

Auch hier konnte der Verwaltungsstab aus schon vorge-
tragenen Gründen heraus nur in der Person des Herrn Ober-
kriegsverwaltungsrat Schuster eingeschaltet werden.

Die Verhaftung der Gendarmerie-Offiziere und des Gewerk-
schaftsführer Blanchet erfolgte anhand der Unterlagen, die
bei der Besprechung vom 20.10. in Nantes vorgewiesen wurden.

Selbst wenn an diesem Tage der Verwaltungsstab des
Bezirks-Chefs beteiligt gewesen wäre, hätte sich der gleiche
„Fehlgriff“ ereignet, weil die Verhaftung der Gendarmerie-
Offiziere auf Grund des Materials erfolgte, das die Ab-
wehrstelle Angers angeblich besass. Die Verhaftung veranlass-
te auch die Abwehrstelle Angers durch Herrn Major Dernbach.

Wer die Freilassung der verhafteten Gendarmerie-Offiziere
veranlasst hat, ist mir nicht bekannt.


(signature manuscrite)                                ? Schrader ?
                                                                       Hauptmann »


TRADUCTION
« 
(mention manuscrite)                                                                                Annexe 2.

Section Ic
Le directeur de section                                                         O.U., le 8. Décembre 1941


                                                 A Monsieur le Général.
  
                          En retournant l’annexe (demandée), je fais le rapport suivant :

                                                             I.
Point 1

Le décret du 26.4.41 ne concerne pas les exécutions d’otages. Il contient en effet seulement les mesures de prévention et d’expiation nécessaires en ce qui concerne les actions de sabotage. Dans l’affaire de Nantes, il s’agissait d’un attentat avec mort d’homme.

Point 2

Le décret du 15.9.41 du Commandant militaire (Nr. 19/41 secret O.B.) a été distribué avec la disposition additionnelle du 24.9.41. « Ic n° 847/41 secret ». Cette  disposition additionnelle a été conçue par moi à l’instigation du Chef de l’état-major de commandement et était conforme au commentaire qui a été donné au décret  du Commandant militaire du 15.9.41. La mise en évidence particulière des personnes compétentes de la Ic devait garantir un plus strict enregistrement de toutes les affaires concernant la sécurité (des forces d’)occupation en matière d’espionnage, de sabotage et avant tout d’attaques de plus en plus fréquentes contre les membres de la Wehrmacht. Il s’agit donc ici en premier lieu d’affaires militaires. Le décret cité du Commandant militaire du 15.9.41 (n° 19/41 secret. O.B) était connu non seulement du Chef de l’état-major d’administration mais aussi des  personnes compétentes des sections V-pol und V-ju, avant qu’il soit diffusé avec la disposition additionnelle vers les services et unités subordonnées. J’ai personnellement fourni ces informations au Chef de l’État-major d’administration et aux personnes compétentes V-ju und V-pol. Ensuite, le décret du 15.9.41 a été discuté lors d’un entretien qui a eu lieu, avant plus ample diffusion, entre l’état-major d’administration  (chef des personnes compétentes V-pol und V-ju) et l’état-major de commandement (chef d’état-major et directeurs des sections Ia–Ic). Le décret du 15.9. a aussi été discuté avec son commentaire au cours d’une réunion de travail des personnes compétentes de la Ic de la Feldkommandantur le 26.9., à laquelle a pris part le Dr. Bleck – personne compétente de la V-pol de l’État-major d’administration. Le Dr. Bleck n’a élevé aucune objection ; il a dû informer le Chef de l’état-major d’administration au sujet de cette réunion de travail.

Point 3

La mise au point du décret du 28.9.41 du Commandant militaire

Feuillet 2

                                                                                                            82
-- V-ju 821.1009/41 sec. EMC Section Ic (II) n° 1537/41 sec. –
s’est également déroulée à l’initiative du Chef de l’état-major de commandement. L’état-major d’administration a lui aussi obtenu  copie de la Verteilungsverfügung. Comme en aucune façon il n’a été élevé de critique, il devait être d’accord non seulement avec le contenu de la  Verteilerverfügung mais aussi avec le fait, que la préparation était effectuée par l’état-major de commandement  Section Ic. De même, lors d’entretiens occasionnels tenus à cette époque avec les personnes compétentes V-ju und V-pol de l’état-major d’administration en relation avec les listes d’otages à présenter, il n’a jamais été émis de critique contre le fait que les  préparatifs nécessaires à l’établissement des listes avaient été effectués par la Section Ic. De même, lors des entretiens ultérieurs occasionnels avec les personnes compétentes V-ju et V-pol des l’état-major d’administration à cette époque et à cause des listes d’otages à fournir, il n’a jamais été critiqué que les nécessaires travaux préparatoires à la constitution des listes aient été traités par la section Ic. Cela ne pouvait du reste pas arriver, puisqu’avant même la réception du décret du 28.9.41, les personnes compétentes des Ic de toutes les Feldkommandantur avaient reçu l’ordre d’établir de temps à autre pour leur ressort des listes d’otages selon des instructions données. J’ai de nouveau reçu ces instructions lors de la réunion de travail de tous les directeurs des sections Ic (qui a eu lieu) au commandement militaire (état-major de commandement, section Ic) au début de septembre 1941 à Paris. Le Dr. Bleck a été informé par moi sur ce point.

                                                 II.

Point 1.

Le 20.10.41, étant au mess, j’ai reçu peu après 8 heures un appel téléphonique de l’O.v.D. dont j’ai eu l’information de l’attentat. Je me suis immédiatement rendu dans mon bureau et j’ai appelé le lieutenant Kalbhenn – personne compétente de la Ic à Nantes –, afin d’apprendre plus de détails. J’ai alors sans retard informé le Chef de l’état-major de commandement et reçu de lui l’ordre de me rendre immédiatement à Nantes. En même temps j’ai mis au courant par téléphone le commandement militaire en France (état-major de commandement, section Ic), de l’attentat contre le lieutenant-colonel Hotz et lors de cette communication téléphonique j’ai indiqué que je partais sans délai pour Nantes sur ordre du Chef de l’état-major de commandement et que là-bas je serais joignable à la Feldkommandantur.

Point 2

Je n’ai pas mis au courant l’état-major d’administration, étant donné que tout me laissait supposer qu’il aurait reçu l’information du responsable du groupe d’administration, ce qui s’est bien révélé exact.

Point 3

Il est exact que toutes les mesures prises dès le 20.10. en raison de l’attentat, particulièrement le choix

Feuillet 3

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des otages à exécuter en premier lieu et des personnes à arrêter comme nouveaux otages ont été discutées et prises sur place à Nantes. De ce fait, il ne peut m’être fait aucun reproche, car après mon arrivée à Nantes, j’ai reçu tous les autres ordres à propos des mesures à prendre directement du commandant Crome, directeur de la Section Ic du Commandant militaire en France ou bien du Chef de l’état-major de commandement, le lieutenant-colonel Müller-Brand, que j’ai tenus tous deux informés en permanence, comme je devais le faire conformément aux ordres. Précisément compte tenu de l’importance de l’évènement, Monsieur le Dr Kübler aurait dû trouver motif à partir lui aussi pour Nantes. A Nantes m’a été communiqué par téléphone l’ordre que l’exécution de 100 otages était envisagée et que de surcroît 100 autres personnes devaient être emprisonnées comme otages. La liste à établir sans délai des otages à exécuter devait être transmise par moi à Paris dans la nuit même. Il fallait que je vienne à Paris par le rapide de nuit avec Monsieur le Général. Personne ne pouvait être prêt à (fournir) une liste de 100 otages à exécuter. Il ne restait donc pour établir cette liste que 10 heures tout au plus.

    J’ai sollicité (herangezogen) (les personnes suivantes) :

Le Directeur du groupe d’administration de la Feldkommandantur –                                       le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster,

le directeur compétent de la station extérieure du SD à Rennes,

les officiers de la station annexe de l’Abwehr à Brest.

    Étaient présents en outre :

Le Kreiskommandant de Nantes,

la personne compétente de la Ic de la Feldkommandantur de Nantes, le lieutenant Kalbhenn

et le conseiller de justice militaire de la Feldkommandantur. –

Le commandant Dernbach, directeur de la Section III F de la station de l’Abwehr d’Angers avait bel et bien reçu de la station principale de l’Abwehr à Paris la mission de se rendre immédiatement à Nantes. Jusqu’à ce que les participants soient tous arrivés, les mesures de sûreté nécessaires ont été discutés et de même les appels à diffuser (sur une indication de  Paris une récompense de 1 million de francs-or été proposée pour la recherche des criminels). Ont été également examinés les appels que le

Feuillet 4

                                                                                                            84
préfet et le maire avaient soumis et qu’ils envisageaient de publier à propos de l’attentat.

Etant donné le court délai [dont je disposais] et tenant évidemment compte de ce que le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster était présent, en tant que directeur du groupe d’administration de la Feldkommandantur de Nantes, je n’ai pas pu également tenir l’État-major d’administration  en permanence au courant des développements (de l’affaire). Cela n’était du reste pas à moi de le faire. De plus, il n’est pas facile de comprendre comment dans un délai aussi court, le groupe d’administration du district B devait encore (pouvoir) être entendu avant les décisions à prendre au sujet des mesures à venir de prévention et d’expiation. Les ordres ont donc été directement donnés par le Commandant militaire. De surcroît, il faut attirer l’attention sur le fait que le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster informait Monsieur le Dr. Medicus par téléphone. Je puis me rappeler que le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster a appelé Monsieur le Dr. Medicus spécialement au moment où la  discussion portait sur l’arrestation du préfet.

Point 4

Il est exact que l’établissement de la liste requise de 100 otages a causé des difficultés importantes. Mais, même si l’État-major d’administration avait entrepris la préparation des listes d’otages, il n’aurait certainement pas  pu maîtriser ces difficultés d’une façon différente. Ont été placées en premier lieu sur la liste d’otages les personnes que le tribunal militaire de la Feldkommandantur de Nantes a désignées. Il s’agissait dans ce cas de civils français condamnés pour menées communistes, pour distribution de tracts et pour résistance contre l’armée allemande. Il a fallu en plus recourir aux internés du camp de Châteaubriant. Pourtant Monsieur le commandant Dernbach, de la station de l’Abwehr d’Angers, a pu nommer 20 personnes que, selon les indications données, il paraissait approprié d’intégrer à la liste d’otages.

Dans la mesure où on recourait à des otages du camp de Châteaubriant, (les noms de) ces otages ont été extraits d’une liste que le Kreiskommandant de Châteaubriant avait établie avec ses collaborateurs ou qu’il a fait encore mettre au point dans le courant de la journée.

La liste d’otages soumise au Commandant militaire en France a été établie en présence de toutes les personnes susnommées et avec leur accord complet.

Feuillet 5

                                                                                                85
Point 5

Les critiques élevées dans ce point concernent seulement les otages désignés par la station de l’Abwehr d’Angers. La liste de ces personnes a été élaborée le 20.10. à Angers à la station de l’Abwehr, puisque (c’est là que) se trouvaient les données nécessaires et la liste a été amenée à Nantes (une fois) prête. Une révision de cette liste à Nantes n’était naturellement pas possible, les participants ont dû se fier à l’exactitude (du travail) de la station de l’Abwehr. Monsieur le commandant Dernbach a cependant – je le souligne encore une fois – expressément expliqué, que pour toutes les personnes désignées existaient les présomptions permettant de les exécuter comme otages.

Point 6

Ici encore, il ne peut s’agir que des otages désignés par la station de l’Abwehr d’Angers.

Point 7

L’état-major d’administration aurait dû, compte tenu du court laps de temps disponible, s’efforcer de s’informer lui-même des noms des personnes inscrites sur la liste des otages. D’autant plus qu’était présent à Nantes comme représentant de l’état-major d’administration le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster et que lors de l’entretien du lendemain avec le Commandant en chef, la liste définitive aussi a été établie en présence de Monsieur le Dr. Best. L’ordre d’exécution a été rédigé dans la journée du 21.10 à Paris et apporté par moi à Angers au cours de la nuit. Là, les directives pour les troupes et pour la Feldkommandantur de Nantes en vue de l’exécution (qui devait) avoir lieu le jour même ont alors dû être prises immédiatement, encore dans la nuit, ensuite ces ordres ont été immédiatement diffusés par messagers. Il n’était donc d’aucune façon possible, dans ce très court délai, de mettre aussi dans le coup l’état-major d’administration du district.

Point 8

Je me permets de renvoyer à ce qui a été dit précédemment.

Point 9

Le 21.10, une liste de 100 otages a été soumise à Paris conformément aux ordres. Le (processus d)’exécution des 50 otages supplémentaires a alors été interrompu. A l’occasion d’un entretien

Feuillet 6
                                                                                                                  86
de Monsieur le capitaine de marine von Bonin avec Monsieur le Général, Monsieur le capitaine de marine von Bonin a expliqué que la station de l’Abwehr pouvait encore désigner une série d’otages, qui dans le procès Amtsbruder avaient été condamnés à de forte peines de pénitencier ou bien pour lesquels la peine de mort avait été commuée en longues peines d’emprisonnement. En raison de ces données, la transformation de la liste d’otages établie à Paris a été proposée afin que les personnes susmentionnées, désignées après coup par la station de l’Abwehr, soient placées sur la liste des 50 otages supplémentaires à exécuter. En raison de l’urgence, il a fallu transmettre la proposition de transformation également par messager à Paris, car à l’origine, l’ajournement concernant les otages supplémentaires à exécuter ne durait que jusqu’au 25.10. Même si l’état-major d’administration avait participé à cette réunion, il n’aurait pu soumettre aucune proposition alternative, vue le très court délai disponible.

Point 10

La transformation de la liste a eu lieu à Paris.

Point 11

Les faits sont autres. Le Dr Bleck m’a expliqué avoir été appelé de Paris
et avoir reçu l’ordre de procéder à un examen de la liste présentée en ce qui concerne les otages se trouvant à Châteaubriant. A ce moment, Monsieur le Dr. Bleck avait déjà eu connaissance des  documents/circonstances d’ensemble dans l’affaire des otages. J’ai recommandé d’aller à Châteaubriant, afin de mener des recherches supplémentaires sur place ou d’y mandater le conseiller supérieur d’administration militaire Schuster. Monsieur le Dr. Bleck a alors wohl chargé la G.F.P. de mener les recherches supplémentaires. Il m’a clairement informé que cet examen ne pouvait pas atteindre de résultats tangibles, puisqu’il était déjà apparu qu’il n’existait pas de documents détaillés sur les prisonniers du camp de Châteaubriant. Monsieur le Dr. Bleck m’a ensuite aussi informé quelques jours plus tard de ce que les recherches avaient eu lieu sans donner de résultats. Je n’ai pas eu connaissance du fait que les groupes V-ju et V-pol du commandement militaire avaient attiré l’attention de l’état-major de commandement, Section Ic sur l’insuffisance des prises d’otages. Mais je dois ici souligner que c’est dès l’entretien du  21.10 avec Monsieur l’Oberbefehlshaber que l’attention (de tous) a été attirée sur le fait que la majorité des otages étaient pris dans le camp de Châteaubriant et qu’un examen détaillé des liens personnels et politiques n’était pas possible vue la brièveté du délai.

Il n’est pas connu de moi, que la liste présentée ait été désignée comme inutilisable par le Commandant militaire et qu’il ait ordonné sa complète réfection.

Feuillet 7
                                                                                                                                             87
L’établissement d’une nouvelle liste d’otages pour le Chef du district s’est déroulée en raison des travaux de préparation de la Section Ic fin octobre et début novembre 1941, dans la mesure où le matériel arrivé à la Section Ic a été transmis à Monsieur le Dr. Bleck ; à partir de ce matériel t en accord avec la Section Ic, le Dr. Bleck a établi une liste d’otages pour le Chef du district au cas éventuel du  renouvellement de circonstances particulières, rendant nécessaires une exécution d’otages.

Point 12

Là encore, il n’était pas possible, pour des raisons déjà exposées, de mettre l’état-major d’administration au courant qu’en la personne de Monsieur le Conseiller supérieur d’administration militaire Schuster.

L’incarcération des officiers de gendarmerie et du leader syndical Blanchot a eu lieu anhand des justifications/documents qui avaient été produites lors de la réunion du 20.10 à Nantes.

Même si ce jour-là, l’état-major d’administration district avait participé (à cette réunion), la même « erreur » se serait produite, puisque c’est en raison de la documentation que la station de l’Abwehr d’Angers prétendait détenir que l’incarcération des officiers de gendarmerie a eu lieu. Cette incarcération a été provoquée auch par la station de l’Abwehr d’Angers par l’intermédiaire du major Dernbach.

Je n’ai pas connaissance de (l’autorité) à l’origine de la libération des  officiers de gendarmerie incarcérés.


(signature manuscrite)                                ? Schrader ?
                                                                       Capitaine »

Notes


































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