Archives des Cinquante Otages de Nantes (1941)
12 mai 1942
Lettre de Féaux de la Croix à Bälz
Classement
Je transcris ci-dessous un document des Archives municipales
de Nantes.
Référence :
Cote 11 Z : documents des Archives militaires
allemandes
Fonds RW 35 308
Les documents sont foliotés (numéro en gras en haut à
droite)
Les astérisques renvoient à des notes (sous la
transcription)
TRANSCRIPTION
Dactylographie
«
79
Dr. Ernst Féaux de la Croix, Berlin,
am 12. mai 1942
Oberlandesgerichtsrat im
Reichsjustizministerium.
Oberlandesgerichtsrat im
Reichsjustizministerium.
Herrn
Kriegsverwaltungsabteilungschef Bälz
Kriegsverwaltungsabteilungschef Bälz
Feldpostnummer
06661 (V)
Sehr verehrter Herr Ministerialrat!
Gelegentlich eines Berliner Besuchs erwähnten Sie
ein-
mal, daß es Sie sehr interessieren würde, irgendetwas in
der Literatur zu finden, wonach unsere Kriegsgegner einmal
Geiselerschießungen vorgenommen haben. Mir sind vor ge-
raumer Zeit zwei Dissertationen in die Hände gefallen, die
beide sich mit dem Recht der Geiselschaft behandeln. (Ge-
naues Zitat siehe unten). Jch habe nun zwar in keiner
der beiden Arbeiten gefunden, daß die Engländer oder Fran-
zosen einmal Geiseln erschossen hätten. Jn dem Buch von
Vollmer ist jedoch auf S.84/85 über einen Fall aus Buer
berichtet; in diesem Fall soll ein französischer kommandie-
render General dem Magistrat der Stadt Buer angedroht haben,
dass jeder Mord an einem Franzosen mit der Erschießung des
als Geisel festgehaltenen Oberbürgermeisters geahndet würde.
Die Deutsche Regierung soll sowohl diesen Fall als auch
einen Fall aus Essen zum Anlaß genommen haben, bei der
Französischen Regierung zu protestieren. Die französische
Antwort auf diesen Protest ist in dem Buch nicht abgedruckt.
Es wäre nun sehr wohl denkbar – darüber müßte gegebenen-
falls das Auswärtige Amt die erforderlichen Ermittlungen
anstellen – daß die Französische Regierung den Protest mit
der Begründung zurückgewiesen hat, daß die Androhung der
Geiselerschießung rechtmäßig sei. Jch weiß nicht, ob Sie
die ganze Frage im Augenblick noch interessiert, hielt es
aber doch, nachdem mir das Material in die Hände gefallen
mal, daß es Sie sehr interessieren würde, irgendetwas in
der Literatur zu finden, wonach unsere Kriegsgegner einmal
Geiselerschießungen vorgenommen haben. Mir sind vor ge-
raumer Zeit zwei Dissertationen in die Hände gefallen, die
beide sich mit dem Recht der Geiselschaft behandeln. (Ge-
naues Zitat siehe unten). Jch habe nun zwar in keiner
der beiden Arbeiten gefunden, daß die Engländer oder Fran-
zosen einmal Geiseln erschossen hätten. Jn dem Buch von
Vollmer ist jedoch auf S.84/85 über einen Fall aus Buer
berichtet; in diesem Fall soll ein französischer kommandie-
render General dem Magistrat der Stadt Buer angedroht haben,
dass jeder Mord an einem Franzosen mit der Erschießung des
als Geisel festgehaltenen Oberbürgermeisters geahndet würde.
Die Deutsche Regierung soll sowohl diesen Fall als auch
einen Fall aus Essen zum Anlaß genommen haben, bei der
Französischen Regierung zu protestieren. Die französische
Antwort auf diesen Protest ist in dem Buch nicht abgedruckt.
Es wäre nun sehr wohl denkbar – darüber müßte gegebenen-
falls das Auswärtige Amt die erforderlichen Ermittlungen
anstellen – daß die Französische Regierung den Protest mit
der Begründung zurückgewiesen hat, daß die Androhung der
Geiselerschießung rechtmäßig sei. Jch weiß nicht, ob Sie
die ganze Frage im Augenblick noch interessiert, hielt es
aber doch, nachdem mir das Material in die Hände gefallen
(mention manuscrite)
Feuillet 2
79 a
war, für zweckmäßig, Sie darauf hinzuweisen.
Mit besten Grüßen und Heil Hitler bin ich
Jhr sehr ergebener
Jhr sehr ergebener
(signature
manuscrite) Féaux
de la Croix
Rupprecht von Keller, Der Geisel im modernen Völker-
recht, Erlanger Dissertation
1932,
recht, Erlanger Dissertation
1932,
Günther Vollmer, Entwicklung und heutige Bedeutung
der Geiselschaft (eine völkerrecht-
liche Studie) Kölner Dissertation
1926. »
der Geiselschaft (eine völkerrecht-
liche Studie) Kölner Dissertation
1926. »
TRADUCTION
«
Dr Ernst Féaux de
la Croix Berlin,
le 12 mai 1942
Oberlandesgerichtsrat
au Ministère de la Justice du Reich
à Monsieur le Chef de section d’administration militaire Bälz
Numéro de poste militaire 06661 (V)
Très honoré Monsieur le Conseiller ministériel !
A l’occasion d’une visite à Berlin, vous avez évoqué un
jour, que cela vous intéresserait beaucoup, de trouver quelque chose dans la
littérature, d’après quoi nos ennemis ont procédé à des exécutions d’otages. Il
y a quelque temps, j’ai eu en main deux thèses, qui traitent toutes deux du
droit des otages. (Voir ci-dessous la référence précise). A la vérité, je n’ai
trouvé dans aucun de ces deux travaux, que les Anglais ou les Français auraient
une fois exécuté des otages. Dans le livre de Vollmer, est cependant rapporté
pages 84-85 un cas (survenu) à Buer ; dans ce cas, un général français
chargé de commandement aurait menacé la municipalité de la ville de Buer, que
tout meurtre d’un Français serait puni de l’exécution du maire, détenu comme
otage. Aussi bien, le gouvernement allemand aurait pris occasion de ce cas,
ainsi que d’un autre à Essen, pour protester auprès du gouvernement français.
La réponse française à cette protestation n’est pas reproduite dans le livre.
Mais il serait très bien concevable que le gouvernement français ait récusé la
protestation au motif que la menace d’exécution d’otages est conforme au droit
– sur ce point, il faudrait que le ministère des Affaires étrangères engage les
recherches nécessaires (pour) le cas échéant. Je ne sais pas si ce sujet vous
intéresse encore à l’heure actuelle, mais j’ai tout de même considéré adéquat,
après que cette documentation me soit tombée entre les mains, d’attirer votre
attention dessus.
Votre très dévoué
Féaux de la Croix
Rupprecht von Keller, L’otage
dans le droit international moderne, Thèse de doctorat, Erlanger, 1932,
Günther Vollmer, Evolution
et signification actuelle du statut de l’otage (étude de droit international),
Thèse, Cologne, 1926. »
Notes
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